Welches Setting: Einzeltherapie oder Paartherapie?
Ob eine Einzel- oder eine Paartherapie in Ihrem individuellen Fall besser geeignet ist, hängt von sehr vielen Faktoren ab – und diese Frage sollte sorgsam beantwortet werden. Gerne unterstütze ich Sie bei dieser Entscheidungsfindung im Erstgespräch. Vorneweg lässt sich jedoch Folgendes sagen:
Einzeltherapie ist meist dann geeignet, wenn
- Sie derzeit nicht in einer Partnerschaft leben.
- Ihr Partner / Ihre Partnerin aus beruflichen oder organisatorischen Gründenunmöglich regelmäßig teilnehmen kann.
- Sie sich unabhängig von Ihrer Beziehung mit Ihrer eigenen Sexualität bzw. anderen Themen beschäftigen möchten, die Sie selbst betreffen.
Hinweis: Im Einzelsetting geht es vor allem um Sie selbst. Beziehungsdynamik, Paarkommunikation und Paarsexualität können hier nur bedingt Thema sein- denn es fehlt hier die Perspektive des/der Anderen. Betrifft Ihr Anliegen also die Paarebene, sind die Möglichkeiten für Auseinandersetzung im Einzelsetting begrenzt.
Paartherapie ist meist dann geeignet, wenn
- Beide Partner/innen ein Anliegen haben oder Leidensdruck verspüren.
- Beide Partner/innen bereit sind, ausreichend Zeit und Energie zu investieren.
- Beide Partner/innen psychisch soweit stabil sind, dass nicht eine Einzeltherapie Vorrang hat.
- Keine aktuellen / kurz bevorstehenden, außergewöhnlichen Ereignisse anstehen (Schwangerschaft/Geburt, Heirat/Verpartnerung, Weltreise, Hausbau, etc.).
Eine (sexuelle) Beziehungsdynamik ist immer auch ein gemeinsames „Produkt“ – ein Lösungsversuch, den beide mitgestalten. Sowohl in der Wahl des Partners bzw. der Partnerin als auch in der Beziehungsgestaltung kommen individuell biographische Erfahrungen zum Tragen- anders gesagt:
Es gibt meist einen guten Grund, warum Sie gerade diese/n Partner/in gewählt haben und die Beziehung so ist, wie sie ist. Auch wenn es so scheint: Es gibt in einer Beziehung nicht einen „Problembären“ und eine/n „Unbelastete“. Meist gibt es jedoch Rollenverteilungen, die beide viel Kraft kosten.
Beide Partner/innen werden je nach Anliegen dabei unterstützt
- über Sexualität und Beziehung zu sprechen,
- sich selbst besser kennen zu lernen,
- Wünsche und Bedürfnisse auszutauschen,
- eingefahrene Beziehungsmuster zu überdenken,
- den eigenen Anteil an der Aufrechterhaltung der Dynamik zu erkennen,
- mit diesem Wissen die Beziehung zu sich oder Anderen aktiv und konkret neu zu gestalten- oder auch bewusst so zu belassen.